Wer ist Faye?

Das frage ich mich auch so manches Mal. Gerade morgens, direkt nach dem Weckerklingeln und in einem definitiv unterkoffeinierten Zustand, der keine direkte Zuordnung zwischen Gnom, Mensch und Zombie erlaubt, ist die Antwort gar nicht so einfach. Was ich aber spätestens nach dem ersten Missgeschick und der Härteprüfung des Türrahmens mit dem Werkzeug Zeh sagen kann: Ich bin ein Tollpatsch. Und nach dem ersten Zwischenfall des Tages auch wach. Ansprechbar nach Kaffee Nummer zwei.

Aufgewachsen bin ich in der zweitgrößten Stadt der Ruhrmetropolregion, wobei »Stadt« in diesem Zusammenhang die pure Ironie ist, denn der betreffende Stadtteil ist so klein und dörflich, dass man ihn praktisch mit der Lupe suchen muss. Der letzte (und einzige) Laden schloss vor gut 30 Jahren, seitdem kostet die vergessene Milch mindestens zehn Minuten Autofahrt. Dafür darf ich behaupten, dass meine Geburtsstraße »Mario-Barth-Berühmtheit« erlangte, da sich heute Eltern über Zustände mokieren, die früher völlig normal waren. Gehwege? Das ist doch das asphaltierte Konstrukt, auf dem man einfach direkt in der Mitte läuft. Und ja, die Dichte größerer Fahrzeuge war damals vermutlich höher. Die Bauern waren schlichtweg aktiver.

Da ich Ironie mag, verbringe ich nach einigen Um- und Irrwegen die meiste Zeit wieder in eben dieser Stadt. Nicht in dem Dorf, aber ich fahre täglich dran vorbei und arbeite knapp daneben. Gut, es liegen ein paar Felder und Wäldchen dazwischen. Und Schulen. Für Bäume. Kinder müssen indes auf den Linienbus hoffen und in die weite Welt hinausfahren.

Was macht Faye?

Abseits des Bildschirms bin ich mittlerweile mit soziokulturellen Studien des Verhaltens von Individuen im Konsumtempel beschäftigt. Den Studienort dürft ihr auch als Einzelhandel bezeichnen, ich nenne es aktuell eher das Zentrum des Chaos. Damit dürfte ich mich auf der dunklen Seite der Macht befinden, denn Ordnung entsteht nur, wenn das Chaos zuerst herrschte.

Wenn ich nicht gerade damit beschäftigt bin, Geld zu verdienen, plane ich mit meinem Partner im Geiste und an der Seite Geschichten, vergnüge mich auf zu vielen Konzerten und Märkten und huldige den vierbeinigen Herrschern in meinem Haushalt.

Was Faye mag

Viel. Konzerte, Festivals – samt Schlamm, Regen oder Staub. Es muss laut, voll und metallastig sein. Auf Mittelaltermärkten und Festivals bin ich auch oft anzutreffen, gerne direkt im Lager – oder rund um die Tavernen.

Schreiben ist sicherlich nicht meine absolute oder einzige Leidenschaft. Ich liebe Cosplay (und versuche mich halb- und herzig an der Kostümbastelei), ich bin gebürtiger Staatsangehöriger einer entfernten Galaxie vor langer Zeit, treibe mich in Mittelerde herum und rede mir so manche Tage schön, indem ich behaupte, dass die Realität ja eigentlich über mir stattfindet, da ich mich in Upside-Down befinde. Und ich warte auf den Doctor. Nicht auf den im Kittel (wobei es da sicher auch nette Beispiele gibt), sondern auf den, der mit der blauen Box … zwischenzeitlich würde ich mich aber sicherlich auch von Butcher abholen lassen. (Merke: Ich fand Eomer sch****!).

Was Faye hasst

Eigentlich hasse ich gar nichts, denn was oder wen ich nicht mag, ignoriere ich so sehr, dass diese Dinge oder Personen ohnehin keine Existenz mehr besitzen. Aber mit Homophobie, Rassismus – anders gesagt »Arschlochverhalten« – kann ich mal gar nichts an fangen. Und das merkt man. Ich kann zu jedem nett sein, doch wenn ich »nett« bin, ist das eigentlich kein besonders nettes Attribut. Ich gehe an die Decke bei jedem, der nach einem miesen Tag von Depressionen spricht, hasse Sportdirektoren, die von Burn-out labern, um zu den Bayern zu gehen. Und wer glaubt, »schwul« in irgendeiner Sprache als Beleidigung zu nutzen, ist bei mir an der richtigen Adresse. Theoretisch müsste in der dieser Auflistung »St. Pauli« stehen, aber da bin ich definitiv falsch gepolt und doppeldeutig, auch kann ich die Ärzte und die Hosen beide toll finden.

Fayes Leitsatz

Wer hinter meinem Rücken über mich redet, ist in der korrekten Position, um mir den Arsch sauber zu lecken.

Freunde kommen, Freunde gehen. Und meiner Erfahrung nach entpuppen sich eben die Leute als echte Freunde und Begleiter, mit denen man auch lange Zeit keinen Kontakt haben kann, um dann wieder dazusein.

Wofür Faye steht

Seit meiner Kindheit verabscheue ich all die Filme, Serien und Bücher von den »Mauerblümchen«, die irgendwie zur perfekten Schönheit werden (und nur ein wenig Mascara und Kontaktlinsen brauchten). Leider ist es auch heute noch so, dass am Ende keiner einen echten Makel haben darf, denn der »Makel« ist garantiert etwas, das sich leicht kaschieren lässt. Gerade in Liebesgeschichten kommt so etwas ständig vor. Social Media befeuert es, ihr glaubt nicht, wie viele Kunden täglich in das Geschäft kommen, die sich im Alltag den Filter in die F*** schminken. Ja, ich bin in einer Zeit aufgewachsen, in der man noch ausgelacht wurde, wenn das Make-Up wirklich sichtbar war.

Ich mag dieses Bild nicht. Ich will, dass sich jeder in der Hauptrolle seines Lebens wiederfinden können sollte und dass jeder seine Träume leben darf. Ich selbst bin alles, nur nicht perfekt. Ich bin autistisch, hab diagnostiziert einen »an der Klatsche« und bin diejenige, die für die Menschheit jeden Fettnapf selbst austestet.


 

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Faye Lantes
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